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Die Full-Frame-DSLM sigma fp im Praxistest

Kompaktes Vollformat

An der Sigma fp sind nicht nur die Buchstaben klein. Unser Tester Mark Zdunnek hat sich eines der ersten Serienmodelle der neuen ultrakompakten Vollformat-DSLM-Kamera für unser Heft 1-2.2020 im Detail angeschaut.

Neben der Kamera selbst haben wir noch den Sigma LVF- 11 LCD-Viewfinder sowie den Sigma MC-21 Mount Converter/Lens Adapter für den Anschluss von EF-Objektiven an den nativen L-Mount sowie einiges Zubehör und zwei Cine-Prime-Objektive von Sigma erhalten.

Die Sigma fp verfügt über einen Vollformat-CMOS-Sensor mit 24,6 Megapixeln. Auf der Fläche von 35,9 mm × 23,9 mm bringt sie entsprechend mit 6.072 × 4.056 Pixel unter. Eine Aufzeichnung ist nicht nur auf die allseits verfügbaren SD/SDHC/SDXC Speicherkarten durch einen Bodeneinschub möglich, sondern zusätzlich auch über eine per USB 3.0 anschließbare portable SSD, welche man dann mittels Halterung oder Cage am Gehäuse befestigten sollte. Bei der Videoaufzeichnung wird in der Auflösung maximal UHD mit 3.840 × 2.160 bis zur Bildwiederholfrequenz 29.97p in 4:2:2 und 8 bit unterstützt. 50 und 60 fps stehen in diesem Modus leider nicht zur Verfügung. In Full-HD und 4:2:2 8 bit) gibt es jedoch Bildwiederholraten von bis zu 119.88p in den üblichen Schritten der NTSC- und PAL-Stufen.

Bildästhetik

Unabhängig von den zuvor aufgeführten technischen Rahmenbedingungen der Kamera ist der erste Bildeindruck einer 4K-Aufzeichnung mit einem Objektiv bei großer Blende, wie etwa dem Sigma 105 mm F1.4 oder einem der beiden mitgelieferten Cine-Prime-Objektive, dem 24 mm T1.5 oder dem 85 mm T1.5 für mich ein wahrer Hochgenuss gewesen. Vollformat gebündelt mit dem Bokeh solcher Objektive ist sicherlich eine Freude für jeden, der geführte Bildästhetik und enge Schärfentiefe liebt. Das alleine ist allerdings natürlich nur ein Faktor, der die Bildqualität beeinflusst – in diesem Fall sehr positiv.

Neben dem oben aufgeführten Zusammenspiel aus Objektiven und Sensorgröße ist bei dieser Kamera besonders auffällig, dass sie über ausgezeichnete Low-Light-Fähigkeiten verfügt. Die Kamera ist dabei schon bei ISO 6.400 in einer Low-Light-Umgebung mitunter bis zu 3 Blenden heller als das, was das menschliche Auge sehen kann. Der Unterschied ist hochsignifikant. Zwar wiesen in unseren Tests Aufnahmen bis ISO 25.600 sichtbares Rauschen auf, wären aber tatsächlich noch verwertbar gewesen. Für eine Kamera mit einer ISO-Basis 100 ist das wirklich außergewöhnlich. Die Sigma fp verfügt dabei über einen standardmäßig wählbaren ISO-Bereich von 100 bis 25.600. Der erweiterte Modus hat zusätzlich die Einstellungen ISO 6, 12, 25, 50, 51.200 und 102.400. Nur zur Klarstellung: Diese Zahlen sind kein Tippfehler!

Unterstützte Dateitypen und Formate

Als Fotoformate wird im sehr einfach und übersichtlich gehaltenen Menü die Möglichkeit zur Auswahl von verlustfrei komprimiertem RAW als Digital Negative DNG mit 12 oder 14 bit Farbtiefe sowie als JPEG oder zur gebündelten Aufzeichnung von RAW und JPEG geboten. Die wählbaren Bildformate für die Fotoaufnahme dürften mit 21:9, 16:9, 3:2, 2:1, 4:3, 7:6 und 1:1. sowohl Kino-Ästheten mit 21:9 als auch dem Instagram-Enthusiasten mit 1:1 Genüge tun. Die volle Sensorabdeckung wird allerdings nur im 3:2-Format genutzt. Unterstützte Farbräume sind sRGB und Adobe RGB.

Als Videoformate stehen CinemaDNG mit 8, 10 und 12 bit sowie ein im MOV-Container aufgezeichneter H.264 Codec (ALL-I/GOP) zur Auswahl. CinemaDNG mit 12 bit ist hierbei unserer Erfahrung nach das erfreulichste Format, das wenig überraschend die besten Bilder liefert. Freunde von DCI-4K werden sofort bemerken, dass 17:9 sowie eine entsprechende DCI-4K (4.096 × 2.160 Pixel) Aufzeichnung in der Kamera nicht unterstützt werden.

Größenvergleich: die Sigma fp mit PL-Adapter und Cine-Prime

Ergonomie

Aus unserer Erfahrung im eigenen praktischen Einsatz etlicher Kameras, davon unter verschiedensten Bedingun- gen bei Drehs im dokumentarischen Bereich, für Fernsehdrehs, bei Event-/Live-Produktionen oder im Image-, Corporate- und Produktfilmbereich, fallen bei der Sigma fp einige Dinge sofort auf. Holt man sie zum ersten Mal aus dem Originalkarton, so begeistern sofort ihre ultra-kompakten Abmessungen von 112,6 × 69,9 × 45,3 mm und das Fliegengewicht des Gehäuses von nur 370 Gramm. Mit diesem Gewicht liegt sie selbst mit Akku und SD ausgestattet nur bei 422 Gramm und damit beispielsweise noch deutlich unter der Hälfte der Blackmagic Design Pocket Cinema 6K und gehört in ihrer Kompaktheit auch eher in eine Liga mit der weit verbreiteten Sony Alpha 6500 und den weiteren Modellen dieser Reihe. Damit wäre das Gehäuse rein theoretisch kompakt genug für eine Hosentasche. Aber immerhin handelt es es sich ja nicht um eine Kompaktkamera mit integriertem Objektiv. Und eine Kamera mit professionellem Anspruch ist in einer Hosentasche ohnehin eher fehl am Platz. Man kann sie ja nicht einfach hervorziehen und sofort damit aufzeichnen oder fotografieren.

Da die Kamera nativ über einen L-Mount verfügt, der zurzeit wesentlich weniger verbreitet ist als etwa der EF-Mount, werden so wie wir viele einen Adapter auf andere Objektivmounts nutzen. Damit und bei der Verwendung von Vollformat L-Objektiven sind Gewichts- und Kompaktheitsvorteil in einer realen Arbeitsumgebung mit einem hochwertigen Vollformatobjektiv rasch verflogen. Andererseits gibt es natürlich auch sehr kompakte Objektive wie das Sigma 45 mm f 2,8 DG DN, die gut zum Formfaktor der Kamera passen. Einen großen Vorteil hat man dank der Kompaktheit in jedem Fall: Mit dieser Kamera wird man aller Wahrscheinlichkeit selten bis nie als Profi eingestuft und kann somit unbeirrt und fast inkognito überall in der Öffentlichkeit arbeiten, ohne groß aufzufallen. [11435]

Mehr erfahren? Den vollständigen Test können Sie hier lesen!

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