Anzeige
Anzeige

Im Test: Blackmagic Design Pocket Cinema Camera 4K

In unserem Heft 1-2/2019 testete Mark Zdunnek die Blackmagic Design Pocket Cinema Camera 4K. Während es im ersten Teil um die grundlegenden Parameter der Kamera ging, beschäftigen wir uns nun mit der Aufzeichnung und Zubehör – und kommen natürlich auch zu einem Fazit.

Bei der Blackmagic Design Pocket Cinema Camera 4K können Aufnahmen sehr versatil über CFast 2.0 Karte, SD- Karte oder über USB-C-Anschluss bei Verwendung einer externen SSD in unterschiedlichsten Geschwindigkeiten realisiert werden. Die ultra-kompakte externe SSD2GO PKT von Angelbird (256 GB bis 1 TB) bietet dabei große Kapazität, kann in 4K RAW bei höchster Qualität aufzeichnen, reduziert aber natürlich die Akkulaufzeit im Betrieb. Die weit verbreiteten SanDisk Extreme Pro 300 MB sowie schnellen CFast 2.0 lassen Aufnahmen bis zum besten von der Kamera ermöglichten Format CinemaDNG RAW (DCI 4K – lossless, 272 MB/s) bis 60 fps zu.

Ein Hauptvorteil der gegenwärtigen RAW-Funktion ist die große Flexibilität des Pocket-4K-RAW- Materials in der Postproduktion und hier insbesondere die nachträgliche Justierbarkeit von Weißabgleich, ISO und Debayering bei gleichzeitig hoher Farbtiefe.

Die vom Sensor gelieferte Bildqualität und die reichhaltigen Aufzeichnungscodecs suchen in dieser Preisklasse ihresgleichen. Eine Verwendung der Kamera als B-Kamera zusammen mit der URSA Broadcast oder URSA Mini Pro sollte sich – außer für sehr penible Ansprüche – in den meisten Fällen sehr gut realisieren lassen. Auch die auswählbaren Log-Modi ließen sich in unseren Tests optimal an die Bildergebnisse der URSA-Serie angleichen.

Bei der Wiedergabe in der Kamera im Playback- Modus ist aktuell eine irreführende Überlagerung des Menüs zu erkennen, welche nicht mit dem gewählten Clip korreliert. So sind in der oberen Leiste die Angaben für Weißabgleich, Tint, ISO, Shutter-Speed, Blende etc. Anzeigewerte, die aus den aktuellen Aufnahmeeinstellungen übernommen werden, während nur der Timecode in dieser Anzeige dem Playback entspricht. Die untere Leiste bezieht sich allerdings ausschließlich auf die Daten des wiedergegebenen Clips. Dies sollte dringend mit einem Firmware-Update behoben werden, da man sonst irrtümlicherweise davon ausgeht, dass in der oberen Zeile die Meta-Daten zum wiedergegebenen Clip angezeigt werden – wie es auch sein sollte.

AUDIO

Auf der linken Seite des Kameragehäuses befinden sich verschiedene Staubschutzhüllen aus Gummi, die bei Entfernung einen 3,5 mm Mic-In, 3,5 mm Kopfhörer und einen Single Mini-XLR Audio-In neben einem HDMI-An- schluss enthüllen. Insbesondere der Mini-XLR-Eingang ist eine sehr positive Fortentwicklung und nützliche Lösung, von der sich andere Hersteller gerne inspirieren lassen können. Hierüber lässt sich mittels Adapter jede hochwertige XLR-Aufzeichnung (mit Phantomspeisung) umsetzen.

ZUBEHÖR

Der Lieferumfang der Kamera enthält wesentliche Kabel und Adapter. Überaus erfreulich ist auch die beigefügte Vollversion von DaVinci Resolve Studio 15, womit die Pocket 4K wirklich im Preis-Leistungs-Verhältnis nochmals attraktiver wird.

Als Gimbals für den täglichen Einsatz lassen sich aufgrund des geringen Gewichts der Pocket 4K der DJI Ronin S, der ZhiyunTech Crane 2 oder 3 LAB, der FeiyuTech A2000 und der TILTA Gravity G2X identifizieren. Je nach eingesetztem Gimbal kann es nötig werden, die Kamera mit einer zusätzlichen Adapterplatte nach links parallel zu versetzen. Dies hängt mit der breiten Bauform zusammen, also dem großen Abstandsverhältnis zwischen 1/4- Zoll-Schraube und rechter Außenkante der Kamera. Im Lieferumfang des Ronin-S ist eine solche Verschiebemöglichkeit bereits enthalten. Für andere Gimbals lassen sich zum Beispiel ARCA-Swiss-Adapterplatten als Ergänzung nutzen.

Die Verwendung der Kamera auf einem Gimbal ist unserer Meinung nach ein Hochgenuss, da sie sich wegen des geringen Gewichts leicht und frei bewegen lässt und die Belastungsgrenzen der Motoren erst sehr spät greifen. Dadurch ist ein kreativer und hoch mobiler Umgang mit der Kamera möglich.

FAZIT

Die Frage, ob Blackmagic Design die Balance zwischen geringem Preis und nicht zu stark beschnittener Leistung geschafft hat, kann man mit ja beantworten. Wenngleich die Blackmagic Design Pocket einige essenzielle Limitationen mit sich bringt, ist sie aktuell sicher einer der Einstiege in die Cinekamera-Welt mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Erwerb von Zubehör ist bei Kameras dieses Formfaktors für einen professionellen Einsatz ohnehin üblich. Bildqualität, 4K RAW bei 60 fps, 12 Bit Farbtiefe, geringes Gewicht, Kompaktheit, intuitive Menüführung, Aufzeichnungsformate, vielseitiges Zubehör, professionelle Audiokapazitäten und ein herausragendes 5-Zoll-FHD-Display sprechen für sich. Außerdem bleibt zu hoffen, dass einige der aufgezeigten Begrenzungen durch künftige Firmware-Updates behoben werden. Der aktuelle Verkaufspreis liegt bei rund 1.150 Euro netto – inklusive Vollversion von DaVinci Resolve 15 im Wert von 299 Euro.

Den ersten Teil unseres Tests der Blackmagic Design Pocket Cinema Camera 4K können Sie hier finden.

[7527]

Anzeige

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Schöner Überblick über die Kamera. Bin auch großer BMPCC4K Fan. Habe davor viel mit der GH5 und GH5s gedreht… Ich bin aber nie so wirklich warm geworden mit den Panasonic Kameras. Gerade die unübersichtliche Menüführung hat mich beim täglichen Gebrauch genervt. Blackmagic hat hier wirklich eine intuitive Menüführung entwickelt, die fast einzigartig in der Branche ist.

    Auf diesen Kommentar antworten

Schreibe einen Kommentar zu Josef Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.