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Licht-Evolution

IBC 2019: ARRI stellt neues Lichtsystem Orbiter vor

Auf der IBC 2019 zeigt ARRI ein neues Lichtsystem: Die LED-Leuchte Orbiter erweitert keine Serie, sondern steht für einen Neuanfang. Die zentrale Innovation sind die Optiken, die unterschiedliche Abstrahlwinkel zulassen. Aber die Leuchte wartet auch mit einem neu designten und von der Leuchte lösbaren Bedienpanel auf.

Nahezu alle Features von ARRIs neuem LED-Scheinwerfer Orbiter sind komplett neu entwickelt worden, vom Gehäuse über die Lichtengine und die zahlreichen Sensoren bis zu den Wechseloptiken. Dies zusammen soll extrem hohen Output, noch mehr Farben, breiteren Color Gamut, größere CCT-Range, leichtere Handhabung und erweiterte Konnektivität bieten. So ähnelt das Äußere des ARRI Orbiters auch keinem Gerät, das wir von ARRI kennen. Das Gehäuse ist komplett neu designt worden, wobei auf Wetterfestigkeit großen Wert gelegt wurde. Der ARRI Orbiter kann so auch bei Regen, Schnee und anderen widrigen Wetterlagen zum Einsatz kommen. An der Oberseite finden wir einen Griff zum Transport, seitlich werden die Arme des Yoke aufgenommen. Die Verriegelung erfolgt über ein Klicksystem, so dass für die Montage des Bügels kein Werkzeug mehr nötig ist.

Neu sind auch die Anschlüsse an der Rückseite. Sie sind schräg nach innen versetzt, wodurch sie immerhin von Wettereinflüssen leicht geschützt sind. Der ARRI Orbiter wartet mit zwei EtherCON-Anschlüssen für Ethernet-Daisy-Chaining sowie Unterstützung von Art-Net 4, sACN und TCP/IP. Zwei 5-PIN-XLR-Anschlüsse für DMX-IN und – OUT ermöglichen DMX- und RDM-Austausch. Es gibt einen USB-C-Anschluss und zwei USB-A-Anschlüsse für Zuspielung von Firmware oder Verbindung zu Drittanbie- tersoftware auf USB-Stick. Ergänzt werden die Anschlüsse durch einen SD-Kartenslot für Softwareerweiterungen und durch ein dreipoliges XLR-Interface für den Anschluss von 48-V-Akkus am unteren Teil der Rückseite.

Zusätzlich zu den Anschlüssen sitzt hier auch das Kontrollpanel. Das handliche Gerät mit 4-Zoll-Farbdisplay und Tasten für schnelle Navigation kann abgenommen und per Kabel fünf oder 15 Meter vom ARRI Orbiter abgesetzt werden. Von hieraus lassen sich dann sämtliche Funktionen des Orbiters ansteuern und manipulieren. Die vereinfachte Menüstruktur und das intuitiv bedienbare User-Interface sind für schnelles Arbeiten optimiert. An der Vorderseite des Scheinwerfers finden wir den QLM, den Quick Lighting Mount, der die Optik aufnimmt.

Das Bedienpanel ist abnehmbar und kann mit einem 15 Meter langen Kabel abgesetzt werden. Das Graphic User Interface ist intuitiv bedienbar – ähnlich der ARRI-Stellar-App.

Wechselbare Optiken

Damit sind wir auch schon bei den Optiken, für die ebenjene Vorderseite vorgesehen ist. Diese liegen in vier Kategorien vor: Open Face, Projection, Light Bank und Dome. Die Open-Face-Optiken werfen einen hochpotenten, gerichteten Strahl über lange Strecken. Sie sind in den Winkeln 15 Grad, 30 Grad sowie 60 Grad erhältlich. Die Projection-Optiken sind mit High-End-Linsen ausgestattet und versorgen das Set mit gleichmäßiger Illumination und Farbperformance über das gesamte Feld des Strahls. Die Winkelvarianten beinhalten 15 Grad, 25 Grad und 35 Grad – welche in Zukunft noch erweitert werden können. Über den Light-Bank-Adapter kann Orbiter-spezifisches Zubehör von Chimera oder DoP Choice befestigt werden. Die Dome-Optiken bestehen aus kugelförmigem Textilmaterial und sind in drei verschiedenen Durchmessern verfügbar. Small misst 25 Zentimeter, Medium 50 Zentimeter und Large 90 Zentimeter.
Die Optiken verfügen über ein digitales Interface, mit dem die Optiken und die Lichteinheit miteinander kommunizieren können. So kann der Rechner im Scheinwerfer das ausgegebene Licht automatisch an die jeweilige Optik anpassen. Darüber könnten zukünftig auch motorisierte Optiken angesteuert werden.

Neue Lichteinheit: ARRI Spectra

Hinter dem Optikanschluss sitzt das Herz des ARRI Orbiter, das vermutlich in den nächsten Wochen das Herz manches Anwenders höher schlagen lassen wird. Die Lichteinheit wurde komplett neu entwickelt und hört auf den Namen ARRI Spectra. Schon die Vergabe eines eigenen Namens zeigt, dass ARRI mit der sechsfarbigen Lightengine noch einiges vor hat. Spectra enthält LEDs in Rot, Grün, Blau, Amber, Cyan und Lime. Das führt zu einem breiteren Color Gamut, noch akkurateren Farben und einer höheren Farb- wiedergabe durch das gesamte CCT-Spektrum. Laut ARRI können so 15 Prozent mehr Farben dargestellt werden als mit vorigen ARRI-Lichteinheiten. Die CCT-Range reicht von 2.000 K bis hinauf zu 20.000 K. Ein dicht gepacktes Arrangement von 190 LEDs kreiert harte Schatten mit scharfen, definierten Kanten. Dabei ist die Einheit 76-fach kleiner als die der L10 – bei gleicher Leistungsaufnahme und größerem Output. Die Evolution macht sich in einer weiteren Besonderheit bemerkbar. Der ARRI Orbiter ist mit zahlreichen Sensoren ausgestattet. Im Color Sensor Mode scannt der Orbiter das Umgebungslicht und kann es farbgenau reproduzieren. Diese Funktion ist in zwei Modi verfügbar: „Continuous“ misst kontinuierlich die Farbumgebung und wechselt die Farbe entsprechend, „Momentary“ nimmt bei Knopf- druck die Farbe des Lichts im Umfeld auf und stellt diese dar. Ein weiteres manuelles Einwirken ist nicht nötig.

Die Optiken können über den QLM schnell gewechselt werden. Die Open Face-Optiken haben noch am ehesten die Anmutung der klassischen Stufenlinse.

Sensorenphalanx

Zusätzlich ist der Scheinwerfer auch mit einem 3-Achsen- Bewegungssensor und Magnetometer ausgestattet. Dieser misst Pan, Tilt, Roll und Richtung des Scheinwerfers. Ein Hitzesensor kümmert sich um die Hitzeentwicklung, um den Orbiter stets auf einer idealen Temperatur zu halten. Zudem hat das Kontrollpanel einen eigenen Lichtsensor, der das Display an die Intensität des Umgebungslichts anpasst. Diese Daten stehen für Weitergabe an Postproduktion und Wartung bereit. Der Input der Sensoren wird in einem neuen Prozessor verarbeitet, der die 125-fache Speicherkapazität des Sky-Panels bei vierfacher Geschwindigkeit hat. Das wird aktuell – trotz der immensen Funktionen des Orbiters – noch gar nicht ausgenutzt. Stattdessen bietet es enormen Spielraum für kommende Entwicklungen. Der Prozessor steuert auch das stufenlose, nochmals verbesserte Dimming-System. Durch Kombination von drei Dimming-Technologien erreicht ARRI hier ein weiches Herabsenken der Intensität von 100 auf 0 Prozent bei präziser, gleichbleibender Farbwiedergabe.

Das Betriebssystem des ARRI Orbiters nennt sich LiOS, was für Lighting Operating System steht. Hier sind nicht nur alle Features des SkyPanels integriert. Hier finden sich auch die Farbfunktionen wie CCT, HSI, Individual Color, X/Y-Coordinates, Gel sowie Source Matching, Lichteffekte und der neue Color Sensor Modus. LiOS hat zudem neue, vereinfachte DMX-Modi, Funktionen zur Verbesserung der Performance sowie über 240 Slots zum Abspeichern von favorisierten Einstellungen.

Evolution

Man merkt an jeder Ecke die Evolution des ARRI Orbiter, auch wenn das immense Erbe aus ARRIs jüngster Reihe, der SkyPanels, da fast schon in den sprichwörtlichen Schatten tritt. Ähnlich wie bei den SkyPanels liegen die Einsatzgebiete des ARRI Orbiter neben dem Filmset und den Filmstudioanwendungen auch hin der Festinstallation von Broadcaststudios oder in Event und Theaterumgebungen. Gerade im Bezug auf Interkonnektivität und Bedienung orientiert sich der ARRI Orbiter in Richtung zukünftiger Entwicklungen. Spannend wird jetzt der Dreiecksdialog zwischen ARRI, den Verleihern und den eigentlichen Endkunden, den Oberbeleuchtern und Kameraleuten. Deren Fantasie wird die neue Generation der ARRI-Scheinwerfer auf jeden Fall anregen. [10328]

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