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Der BVFK feierte zehn Jahre seines Bestehens

Zehn Jahre solide Arbeit

Zehn Jahre Kampf für die Kameraleute! Eher leise feierte der Bundesverband der Fernsehkameraleute BVFK im März sein Jubiläum. BVFK-Mitglied Volker Striemer war dabei und erzählt uns wie es war – und blickt auf die Geschichte des Verbands zurück.

 

Der neu gewählte Vorstand (ohne den Münchner Kollegen Hamid Maulid, da nicht anwesend) von links nach rechts. Hinten: Sven Schaale, Frank Trautmann, Florian Rith, Christoph Tölle, Guido Aras, Matthias Kind. Vorne sitzend: Dion Mieske, Bernhard Beutler

Wenn drei Deutsche sich treffen, gründen sie einen Verein, so heißt es scherzhaft. In Bezug auf den BVFK stimmt es zumindest. Drei Kameraleute riefen zur Gründung auf und vier Wochen später gründete im April 2009 die kleine Schar von 28 Kameraleuten den Verband für Fernsehkameraleute. Nach zehn Jahren zählt der BVFK mit fast 600 Mitgliedern zu den großen Medienverbänden, dessen Stimme immer mehr Gewicht in den Sendern, Produktionsfirmen und in der Politik erlangt hat. Doch auch der intensive Kontakt zu anderen Medienverbänden ist immer ein wichtiger Aspekt der Verbandsarbeit gewesen.

Was alles in einer Dekade durch die ehrenamtlichen Vorstände und Mitglieder erreicht wurde, gestaltet sich zu einer lange Liste. Um nur ein paar wenige Aspekte zu erwähnen: Hilfe und Beistand bei Rechtsfragen, Entwicklung von AGB-Standards, Demos wie „Aktion Faires Geld“ und „Aktion mit den Rücken zur Wand“, bundesweite Lehr- gänge und Workshops, Honorarstandard Expertise, Entwicklung Online Honorarkalkulator, Sozialstatusumfrage und Auswertung, attraktive Berufshaftpflicht-Versicherung, günstige Elektronikversicherung, Einführung des BVFK-Zertifikates für Kamera, Remote-Operator, Teamkoordinatoren, Stellung von Unterhändlern bei Honorarverhandlungen mit Studio Berlin und dem NDR, Unterstützung der Honorarinitiative der NRW-Kollegen bei Gehaltsforderungen, insgesamt 35 technische Symposien und ebenso die neueste Partnerschaft mit der Gewerkschaft VRFF, mit welcher der BVFK die Interessen der Arbeitnehmer der Kameraleute gegenüber den Sendern vertreten wird.

Auch das Einbringen unserer Interessen in den Fachausschüssen des Bundestages zum Thema Sozialstatus, unsere ständige Präsenz auf der Cinec, auf der Prolight+Sound und die Gründung eines regelmäßigen E-Kamerakongresses sowie Infoevents wie zum Beispiel die „Tage des Rechts“ mit Medienrechtsanwälten gehörten zur Arbeit des Verbands.

Doch statt sein Zehnjähriges und die Erfolge groß zu feiern, widmete sich der Verband am 26. und 27. März seiner weiteren Entwicklung und lud seine Mitglieder nach Berlin zur Mitgliederversammlung ein, zur Wahl des neuen Vorstandes. Veranstaltungsort war das LaLuz in den Osram-Höfen mit guter U-Bahn- und Autobahnanbindung und dennoch in der City. Es kamen Kameraleute aus allen Regionen, brachten Stimmrechte abwesender Kollegen mit und brachten sich eifrig in die Diskussion zu den Themen ein.

Eine Mitgliederversammlung ist für viele sicherlich das, was unter „Vereinsmeierei“ abgestempelt wird. Dabei ist es das basisdemokratischste Prinzip der Mitgestaltung und dieses wurde von den anwesenden Mitgliedern reichlich genutzt: mit intensiver Diskussion zu den vier Anträgen, in denen es dieses Jahr hauptsächlich um den Nachwuchs ging. Grundpfeiler zu legen, um jungen Kameraleuten Perspektiven zu geben und zu sichern. So öffnet sich der BVFK nun auch Azubis und Studenten und im Zuge dieser Öffnung strebt der Verband die externe Gründung einer Akademie an, deren Ziel zunächst eine umfassende Ausbildung von E-Kameraleuten ist, die alle relevanten Formate beinhaltet. Und wer könnte das nicht besser und kompetenter als der BVFK.

ZUKUNFT PLANEN

Außerdem hat eine Arbeitsgruppe des Vorstandes Standards für EB-Assistentinnen und -Assistenten erarbeitet, welche die unterschiedlichen und empfohlenen Beschäf- tigungsformen sowie Honorarempfehlungen, basierend auf tariflichen Vereinbarungen, behandeln und die von der Versammlung ratifiziert wurden.

Am zweiten Tag bot der Verband seinen Mitgliedern nach dem zweiten Teil der Versammlung noch die Möglichkeit, sich als Mitglied durch themenbezogene Informationsstände mit wissenswertem Material zu versorgen. Außerdem gab es Gelegenheit, sich auch in weiteren Gesprächen im positiven Sinne einzumischen, um sowohl Impulse der Verbandsarbeit aufzunehmen als auch eigene einzubringen. Aufschlussreich und zeitlich passend nach der Verabschiedung der EU-Novelle für Urheberrecht war dann natürlich die Podiumsdiskussion mit Tobias Sommer, Rechts- und Fachanwalt für Medien- und Urheberrecht, Michael Meyer-Davies, Rechtsanwalt, und Roland Kuhne, VRFF Vorsitzender Freie Produktionswirtschaft. Sicherlich wären die zehn Jahre Bestehen ein Grund gewesen wären, den BVFK groß zu feiern. Stattdessen wurde arbeitsam die Zukunft geplant. Bewusst wurden in diesem Bericht keine Namen der Mitglieder oder Aktivisten genannt, denn das zehnjährige Bestehen und die Erfolge sind allen jenen zu verdanken, die in ihrer Freizeit Großartiges leisten, sich altruistisch für andere einsetzen. Denn selbst die Aufwandsentschädigung, die der Verband den Vorständen oder manchen Aktivisten gewährt, ist in keiner Weise dem Wert angemessen, der an Zeit, Schweiß und auch Schmerz von den wenigen für das Wohl vieler geleistet wird. Daher Dank an alle, die mitgewirkt haben, diesen Verband zu dem zu machen, was er jetzt ist! Auch denen, die aus welchen Gründen auch immer, nicht aktiv mitwirken, aber treue Mitglieder sind und durch ihren Beitrag den Verband bei seiner Arbeit somit unterstützen, sei Dank gesagt. Und zu guter Letzt auch ein großes Danke an die Fördermitglieder, ohne die vieles an Workshops, Symposien und Veranstaltungen und die politische Verbandsarbeit nicht möglich gewesen wäre.

Die aktuelle Mitgliederzahl lautet 587. Wie sagte damals nach der Gründung eine Kollegin von einem Partnerverband: „An euch kommt bald keiner mehr vorbei.“ [8616]

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