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Erstmalige Verleihung 17. März 2017

Carl-Laemmle-Produzentenpreis ins Leben gerufen

Zum 150. Geburtstag von Carl Laemmle, aus Laupheim stammender Urvater der Universal Studios und Mitbegründer von Hollywood, wie wir es kennen, ruft die Allianz Deutscher Produzenten zusammen mit der Stadt Laupheim den Carl-Laemmle-Produzentenpreis ins Leben.

Carl Laemmle
Carl Laemmle (Bild: Wikipedia)

Die erste Verleihung des Preises findet am 17. März 2017 im Schloss Großlaupheim statt. Martin Moskowicz, Vorsitzender der Constantin Film AG und Vorstandsmitglied der Produzentenallianz, wird der Jury vorstehen.

Es sind noch keine Details festgelegt, außer dass die Kosten zwischen der Stadt Laupheim mit der örtlichen Wirtschaft und der Produktionswirtschaft hälftig aufgeteilt werden. Organisation, Satzung, Veranstaltungsablauf und ähnliche Fragen werden in den kommenden Wochen geklärt. Sicher ist, dass es ein “örtlich entwickeltes Rahmenprogramm für die Bürger” geben wird.

Carl Laemmle wurde am 17. Januar 1867 als Karl Lämmle in der Radstraße 9 in Laupheim geboren und machte eine Lehre zum Kaufmann. Im Alter von 17 Jahren wanderte er im Januar 1884 mit einem Freund in die USA aus. Die Überfahrt mit dem Dampfer “Neckar” von Bremen nach New York dauerte 17 Tage.

Kurze Zeit später zog er zu seinem älteren Bruder nach Chicago, wo er, wirtschaftlich erfolgreich, schließlich 1906 sein erstes Kino (ein Nickelodon, ein Groschenkino) eröffnete. Noch im selben Jahr gründete er einen Verleih, der bis 1908 zum größten Filmverleih in den USA expandierte.

Laemmle begründete das Konzept der Filmstars, indem er als erster die Schauspieler seiner Filme beim Namen nannte. 1912 fusionierte er mit anderen Produzenten zur Universal Motion Picture Manufacturing Company und verlegte deren Sitz wegen der sonnigeren Drehbedingungen und der günstigeren Löhne an die Westküste. Auf einer ehemaligen Hühnerfarm von 170 Hektar nahe Los Angeles gründete er die Universal City Studios – Hollywood war geboren.

Im Lauf seines Lebens besuchte Carl Laemmle Laupheim öfters und blieb seiner Geburtsstadt verbunden, bis ab 1930 die NSDAP stark an Einfluss gewann. Laemmle wurde als “Filmjude” verschrien, eine nach ihm benannte Straße in Laupheim umgewidmet, ein Einreiseverbot ausgesprochen.

Nach der Machtergreifung Hitlers und dem Aufstieg des Dritten Reiches übernahm Laemmle über 300 Bürgschaften für jüdische Familien, damit diese in die USA auswandern konnten, sowie deren Gebühren für Emigration und Immigration.

1936 wurden er sowie sein Nachfolger und Sohn, Carl Laemmle Jr., aufgrund wirtschaftlicher Misserfolge insbesondere im Rahmen der großen Depression, aus dem Studiobetrieb gedrängt. Carl Laemmle verstarb an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung im Alter von 72 Jahren am 24. September 1939 in Beverly Hills.

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