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Objektivadapter: Standard der Filmindustrie

Die PL-Objektivfassung – von Arri 1982 eingeführt – ist der Standard der Filmindustrie geworden. Weil aber PL-Objektive in der Regel sehr teuer sind und es auf der anderen Seite Fotoobjektive in riesiger Stückzahl für wenig Geld gibt, sind sehr viele Adaptermöglichkeiten entstanden.

Vocas PL-Adapter an Sony FS7
Vocas PL-Adapter an Sony FS7 (Bild: Hans-Albrecht Lusznat)

Das Auflagemaß des Sony-E-Bajonetts der FS7 beispielsweise ist so gering, dass sich fast alles adaptieren lässt, was es am Objektivmarkt gibt und dessen Bildkreis groß genug ist, das APS-C/Super-35-Format auszuzeichnen. Eines muss einem aber immer bewusst sein: Objektivfassungen müssen auf 1/100mm genau stimmen, wenn Zoomobjektive verwendet werden sollen. Schon eine nicht richtig geschlossene PL-Verriegelung führt zu Unschärfen.

PL-Fassungen können durch Unterlegen von Folien in den nötigen Toleranzen abgestimmt werden. Bei fast allen anderen Fassungen und Adaptern ist solch eine Korrekturmöglichkeit nicht vorgesehen. Wer Fotoobjektive über Adapter an Groß- formatsensor-Kameras verwendet, nimmt allerdings viele Nachteile in Kauf: Zum einen stimmt meistens das Auflagemaß nicht. Das ist vor allem bei Brennweitenverstellung problematisch und erfordert ein Nachfokussieren; denn die Autofokus-Fotokameras, für die die se Optiken eigentlich gebaut sind, finden die Schärfe auch ohne exaktes Auflagemaß. Des weiteren haben Foto-Zooms mit einer durchgehenden Blendenöffnung über den gesamten Zoombereich teilweise trotzdem einen Lichtabfall von bis zu einer Blendenstufe. Außerdem haben viele Foto-Zooms beim Verstellen der Schärfe und der Brennweite keine stabile Bildlage, das heißt, das Bild wackelt in horizontaler oder vertikaler Richtung, sobald der Verstellring betätigt wird. Das passiert auch bei ganz neuen Objektiven.

Adapter für die Kamera
Links ein Adapter von Novoflex mit mechanischem Blendenring für Nikon-Objektive auf E-Bajonett; in der Mitte ein No-Name-Adapter mit nur drei Befestigungspunkten für den Objektivhaltering und für schwere Objektive ungeeignet (Bild: Hans-Albrecht Lusznat)

Wenn das Fotoobjektiv noch eine mechanische Blendensteuerung hat, dann ist diese meist mit einer Rastblende versehen und macht so ein kontinuierliches Blendenziehen schwer möglich. Die Adapter passen nicht nur die verschiedenen Kamera- und Objektivfassungen aneinander an, sie haben oft auch Vorrichtungen zum Verstellen der Blende. Bei Nikon-Objektiven geschieht das mechanisch durch einen Ring, der die interne Blendenmechnik steuert. Bei elektronischer Blendensteuerung wie bei den EOS-Objektiven von Canon gibt es Adapter, die eine eigene Steuerelektronik bieten, dann aber Spannungsversorgung brauchen.

 Metabones-Ultra-Adapter von Nikon-F-
Der Metabones-Ultra-Adapter von Nikon-F- auf E-Bajonett mit Relayoptik. (Bild: Hans-Albrecht Lusznat)

Die Firma Metabones hat großen Erfolg mit Adaptern, die ein optisches Relay haben und das Bildfeld der Kleinbildobjektive von Full Frame an das Super-35-APS-C-Format angleichen. Dadurch bekommt man bei dem kleineren Sensor einen größeren Bildwinkel und bis zu einer Blendenstufe mehr Licht auf den Sensor. Es gibt auch Adapter mit zusätzlichem Schneckengang, die ein Fokussieren bis in den extremen Nahbereich ermöglichen. Bei Billig-Adaptern ist auf jeden Fall Vorsicht geboten. Teilweise ist die Verarbeitung nämlich mangelhaft, und wenn – wie auf dem Foto auf S. 18, der Objektivring nur an drei Punkten mit dem Adapter verschraubt ist, dann biegt ein schweres Objektiv die Befestigung mit Sicherheit deutlich auseinander; im schlimmsten Fall kann dabei die Halterung ausreißen.

Fast alle neuen Kameras mit PL-, E- oder EOS-Mount haben Kontaktstifte zur Daten- und Spannungsübertragung im Bajonett. Vor dem Objektivwechsel und dem Einsetzen von Adaptern sollte die Kamera daher unbedingt ausgeschaltet werden, damit es nicht zu Kurzschlüssen kommen kann. Fotoobjektive werden durch Drehen in der Bajonettfassung verriegelt. Auch hier sind Drehrichtungen und die Lage der Markierungspunkte zum Einsetzen des Fotoobjektives unterschiedlich. Die untenstehende Tabelle zeigt, in welche Richtung man mit Blick auf das Kameragehäuse drehen muss.

Drehrichtung bei Fotoobjektiven

 

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