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Erster Drohnenstart von Gewinner Matthias Fritsche

Jungfernflug der DJI Mavic Pro

Herzlichen Dank allen Teilnehmern unseres Adventskalender-Quiz! Die DJI Mavic Pro von unserem Partner AF Marcotec ging an Matthias Fritsche. Der erzählt uns, wie sein erster Start war.

Vor zwei Jahren hatte ein Kollege eine DJI Phantom. Bestückt mit einer GoPro und einem selbst gelöteten Gimbal war die Drohne in der Form nicht sonderlich gut nutzbar. Er hatte kein Kontrollbild für die Steuerung und der Akku hat schlappe 15 Minuten, wenn überhaupt, das Gerät in der Luft gehalten. Meine erste Begegnung mit der Drohnenwelt war alles andere als überzeugend. In zwei Jahren kann sich aber eine Menge ändern, besonders wenn man im neuen Jahr mit einer Drohne als Hauptgewinn begrüßt wird.

Auf die Mavic hatte ich schon vor Release ein Auge geworfen und wer liebäugelt nicht mit so einem kompakten Gerät. Fast Handflächengröße und trotzdem voll ausgestattet. Auspacken und loslegen wird vom Hersteller suggeriert und ich finde, genau das erfüllt der kleine Überflieger.

Die Drohne mit ihrem Controller ist selbsterklärend und einfach zusammenzubauen. Die DJI App auf das Smartphone geladen, an den Controller gesteckt und schon ist alles betriebsbereit. Unerfahrenen Piloten bietet DJI einen eingebauten Flugsimulator. Dafür wird das Programm wie im normalen Betrieb gestartet. Auf dem Display erscheint eine animierte Drohne im freien Feld und fordert auf, geflogen zu werden. Alle Funktionen laufen wie im realen Modus und man bekommt einen guten Eindruck von der Steuerung und allen gebotenen Funktionen. Schon während der „Trockenübungen“ bekommt der ehrgeizige Drohnenpilot Lust auf den richtigen Einsatz.

Ein wenig nervös war ich dann zugegebenermaßen schon beim ersten Start. Für Ungeübte bietet sich ein komplett freies Feld bestens an. Keine Hindernisse und gute Sicht sind wichtige Faktoren. Bei meinem Erstversuch wehte ein leichter kalter Wind, war aber für die Mavic kein Hindernis. Ein „Wisch“ nach rechts auf dem Smartphone und die Drohne hebt automatisch ab.

Wer bereits andere Drohnen gehört hat, wird die Mavic überaus leise einstufen. Kaum einige Meter über dem Boden und sie ist fast nicht mehr zu hören. Im Display leuchtet direkt am ersten Flugtag eine Warnung auf. Die Software weist mich auf stärkere Winde hin und verlangt einen vorsichtigen Flug. Also werden die Controllersticks nur noch behutsam nach vorne bewegt.

Trotz einiger Windstöße von der Seite kann der Gimbal die Kamera stabil halten. Das Bild bleibt beachtlich konstant in Waage, nur gelegentlich gibt es die typischen Rolling Shutter Effekte die man von solchen Kameras gewöhnt ist. Dieser Effekt zeigt sich besonders beim Schwenk gen Sonne. Sobald die Rotoren ihren Schatten auf die Kamera werfen, gibt es Interferenzen und Artefakte.

Im großen Ganzen aber nur ein kleiner Abstrich den man mit Übung umgehen kann. Die Übertragung des Videobildes auf das Smartphone ist erstaunlich. In 720P wird gezeigt, was die Mavic gerade filmt. Latenz Fehlanzeige. Auch auf weite Entfernungen gibt es keine Dropouts.

Die Steuerung selbst ist intuitiv und schnell zu lernen. Der Controller liegt wie ein Gamepad in der Hand und lässt sich genauso einfach bedienen. Die Kamera schwenkt leicht und sauber, bereits nach drei Versuchen sind weiche Kamerabewegungen im Kasten. Der Akku hält erstaunlich lange. Circa 20-25 Minuten Flugzeit habe ich ohne Probleme erreicht. Ratsam sind trotzdem mindestens drei zusätzliche Akkus für unterwegs.

Ab und zu kribbelt es leicht im Finger die Drohne auf voller Geschwindigkeit knapp über dem Boden fliegen zu lassen, aber die Vernunft siegt schnell. Vielleicht mit etwas mehr Übung. Die verschiedenen Modi der Mavic bieten eine Menge Möglichkeiten für verschiedenste Bedürfnisse.

Beim ersten Flug konnte ich den Tracking Modus und den Cinematic Modus etwas intensiver testen. Beim Tracking tippt der Nutzer im Display einfach auf ein sich bewegendes Objekt oder eine Person die verfolgt werden soll. Die Drohne fliegt dann in angepasster Geschwindigkeit konstant hinterher. Der Pilot kann sich jetzt voll auf Kamerabewegungen und Höhe konzentrieren. Der Cinematic Modus soll die Drohne weicher in ihrer Bewegung machen. Somit können bessere Filmaufnahmen entstehen.

Beide Modi sind leicht zu verstehen und immens schnell gelernt. Auch die Landung der Mavic ist ein Kinderspiel. Ein Klick auf den Return Home Knopf und die Drohne fliegt automatisch zum Startpunkt zurück. Mit laut angekündigtem Piepen landet sie ohne Probleme.

Gespannt war ich natürlich auf die Bilder der Drohne. Auf einer Micro SD Karte liegt das 4K Material entweder als mp4 oder mov vor. Nativ konnte es DaVinci Resolve nicht sofort ruckelfrei verarbeiten. Optimierte Varianten in ProRes wurden fix gerechnet und dann lief alles in voller Auflösung flüssig. Erste Ernüchterung: die Standard Bildeinstellung taugt nichts. Zu hoher Kontrast und zu viel Schärfe.

 

Eine Aufahme der DJI Mavic Pro (Bild: Foto: Matthias Fritsche)

Sobald zu viele Details im Bild sind, fangen die Kanten an zu flimmern. Die Aufnahmen selbst sind für den ersten Flug dennoch ganz passabel. Für den zweiten Anlauf habe ich die Bildeinstellung direkt auf Cinelike mit entsprechend weniger Schärfe und auch sämtliche Settings auf manuell gesetzt. Die Mavic hat zwar einen D-Log Modus, von dem wurde im Web bisher aber abgeraten, weil die Datenrate der Videos zu gering ist.

Der nächste Flugversuch sollte etwas anspruchsvoller für die Bedienung sein. Es ging direkt in die Harzer „Berglandschaft“. Die Mavic wurde mehrfach aufgrund ihrer kompakten Form gelobt. Sie soll so auch in engen Situationen ideal fliegen können. Die Probe kam direkt im Ilsetal in einem engen Waldstück. Und hier fingen die ersten kleinen Probleme an.

Die Software warnte vor magnetischen Störquellen und schlechtem GPS Empfang. Es wird wahrscheinlich am schlechten Empfang im Tal gelegen haben, nach einigen hundert Metern war das Problem zumindest beseitigt. Der Aufstieg im Wald war recht anspruchsvoll. Die Mavic hat zwar einen Sensor um Hindernisse zu erkennen, kleines Geäst ignoriert er aber. Nur auf das Display des Smartphones kann man sich in solchen Fällen absolut nicht verlassen.

Als die Baumkronen dann aber erreicht waren gab es einen wunderbaren Blick über den Harzer Wald. Kleine Nebelfelder umringen die Bäume und die Sonne strahlt in die Linse der Drohne. Auf Sicht fliegen ist hier besonders anspruchsvoll und schwer. Zur Sicherheit ging es nach der Landung zu einer höher gelegenen weitläufigen Freifläche.

Die Software hatte aber auch hier anfängliche Probleme mit magnetischen Feldern und forderte auf, den Kompass der Drohne zu kalibrieren. Ein paar Mal im Kreis drehen und die Mavic in verschiedenen Richtungen in der Hand halten ist die Devise. Nachdem ich den „Drohnentanz“ vollführt hatte, waren die magnetischen Götter wieder beschwichtigt und die Mavic hob sicher ab.

In den Bergen ist der Nervenkitzel beim Flug noch etwas höher. Man schickt die kleine Drohne über einen kleinen Hang, es geht viele Meter nach unten. Jedes kleine abnormale Geräusch in den Rotoren nimmt man auf und sorgt sich um das kleine Gerät. Unbegründet. Sie liegt stetig sicher in der Luft. Liefert konstant gute Bilder in allen verschiedenen Modi. Selbst bei kälteren Temperaturen, es waren minus sechs Grad Celsius, läuft die Technik einwandfrei.

Vor- und Nachteil der Drohne ist definitiv die Größe. Sie passt in viele Taschen, inklusive Controller und mehreren Akkus. In kurzer Zeit ist sie aufgebaut und betriebsbereit. Geschätzte zwei Minuten dauert es, bis die Software gestartet ist, die Drohne am Startplatz steht und der Finger auf dem „abheben“ Button liegt. Am Himmel jedoch verliert man sie schnell aus den Augen. Durch ihre geringe Größe ist sie bei 50 Metern Flughöhe ein kleines schwarzes Objekt. Ohne mindestens einer zweiten Person würde ich diese Drohne nicht fliegen.

Die Mavic ist in meinen Augen ein kleiner Allrounder. Sicher verstaut passt sie in jedes Handgepäck. Ist immens schnell betriebsbereit und bietet verschiedenste Möglichkeiten und Modi. Der Gimbal und die Kamera laufen beeindruckend gut. Sicherlich wird das Material mit der geringen Datenrate schnell an seine Grenzen stoßen. Für die Größe der Drohne ist es dennoch beachtlich. Das 4K Material kann ohne Weiteres neben HD Material standhalten. Ich denke man kann so einiges aus dieser kleinen Drohne heraus kitzeln.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo Matthias, als “weihnachtlichem Mitbewerber” um den Gewinn eines solchen Fluggerätes habe ich die Darlegungen mit Interesse gelesen. Sehr sachlich geschrieben, authentisch und faktenreich belegt und damit geeignet, potentiellen Kaufinteressenten eine Hilfe zu sein. Gute Arbeit. Beste Grüße – Dieter

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  2. Hallo Matthias, wie war das Bildergebnis, nachdem du auf Cinelike und manuell geschaltet hast?

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