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Rundgang auf der Münchner Filmtechnikmesse

Business und Begegnung: Rundgang auf der Cinec 2016 (1)

Endlich sind die zwei Jahre rum. Vom 17. bis 19. September lud der deutsche Filmtechnikstandort Nummer Eins zur Cinec. Sie konnten nicht dabei sein? Dann folgen Sie doch Julian Reischl auf seinem Rundgang durch die Hallen. In drei Teilen stellt er Ihnen unsere Highlights vor – ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber dafür so persönlich, wie es die Cinec auch ist.

Banner der Cinec 2016
Banner der Cinec 2016

Kräne ragen bis unters Dach, Drohnen surren, die ersten Besucher stülpen sich VR-Brillen über und tattern umher wie einst Boris Karloff auf der Leinwand. Die Hallen zwei und drei des M.O.C. im Norden Münchens ähneln einem Riesenfilmtechniklager. Die Schlange bei der Akkreditierung ist lang. Auf dem Freigelände vor den Hallen ärgert sich das Team von CineCars um Stefan Hummel neben dem Scorpio-Arm, dass ausgerechnet heute der heiße Sommer in einen grauen Dauerregen übergegangen ist. Man weiß gar nicht, wohin man zuerst gehen soll. Der größte Stand, gleich direkt gegenüber vom Eingang, ist von ARRI. Hier sind jede Menge Kameras aufgebaut, Curt Schaller führt die Trinity vor, und in einem kleinen dunklen Raum kann man HDR-Material auf einem entsprechend leistungsfähigen Display bestaunen. Gleich nebenan hat Angénieux seine Objektive aufgebaut, und auf der Rückseite dieser Insel geht es bei Sony heiß her, Uli Mors diskutiert mit Besucher über großformatige Sensoren und B4-Optiken.

ARRI Artemis mit Alexa
ARRI Trinity zum Anfassen: Steadicam-Operator und DoP Thomas Gottschalk im Selbstversuch. (Bild: Foto: Julian Reischl)

Wir beziehen unseren eigenen Stand, wo bereits Frau Busch tapfer die Stellung hält. Wir sind gut gerüstet, bis auf den Kaffee. Doch der sollte doch irgendwo zu kriegen sein. Die Losbox unseres iPad-Gewinnspiels beginnt sich mit Teilnahmekarten zu füllen. Wir ziehen los

Bei Grip Factory Munich GFM zeigt Paolo Tundo uns den Vibration Isolator: Eine Kameramount-Basis, die Bewegungen in zwei Achsen ausgleichen kann, optional mit Stoß- dämpfer. Sie trägt bis zu 90 Kilogramm schwere Set-ups und kann auf einen Shockabsorber montiert werden, der die dritte Achse, also die rauf-runter-Achse, abfängt. Nice! Bei SolidGripSystems direkt nebenan führt Joey Terwindt uns den Track Jack vor, ein findiges System zum Anheben und Versetzen von ganzen Dollyschienen samt Dolly, so dass man nicht abbauen muss. Hier im Programm gibt es auch die Centerfolds, Dollyschienen mit mittig knickbaren Schwellen, was bedeutet, dass Schienen-Sets beim Zusammenfalten nicht länger werden. In den Flight Case passen so immerhin 7,5 Meter Schienen. Der Truss Dolly für Traversen ist zwar nicht neu, aber dafür faszinierend.

GFM, Grip Factory Munich, Vibration Isolator
Der Vibration Isolator von GFM, hier mit Stoßdämpfern (Bild: Foto: Julian Reischl)

Auch der NB Stabilizer der gleichnamigen Firma aus Israel ist eine witzige Erfindung: eine Art Arm wie bei der Steadicam, doch gehalten nur von Gummibändern. Das 3,1 Kilogramm leichte Gerät erlaubt einen Hub von 83 Zentimetern, und hält Kameras von DSLR bis zur Alexa. Das Gewicht kann man ohne Werkzeug einstellen, indem man einfach mehr Gummibänder aufzieht oder abnimmt. Um die Ecke hat Robert Wagner seinen Stand aufgebaut: Rowa Mechanik baut all die kleinen Dinge, die man am Set dringend braucht, wenn man mal wieder schnell etwas schier Unmögliches zusammenriggen muss. Von Rod-Adaptern über den geheimnisvollen Mutzi-Fix bis zum Rowa-Arm gibt es so ziemlich alles, was das GripperHerz begehrt. Robert Wagner, mit seiner Firma erstmals auf der Cinec, begrüßt uns mit rollendem R und bayerischer Herzlichkeit. Außerdem hat er stets kalte Cola am Stand. Ein Geheimtipp, den wir uns merken.

Es wird höchste Zeit für Kaffee. Im Gespräch verraten die Aussteller, dass es weniger Besucher sind als beim letzten Mal, aber die Gespräche seien fruchtbarer. Bei Ambient Recording bekommen wir den heiß ersehnten ersten Koffeinschub und dürfen mit den neuen QXS-Tonangeln spielen. „Die Angeln werden uns aus den Händen gerissen“, freut man sich. Volker Zeigermann von Zeigermann Audio zeigt uns die neuen Wind Bubbles, winzige Windschutz-Puschel für Ansteckmikrofone, wahrscheinlich das kleinste und leichteste Ausstellungsstück auf der Cinec.

Zum zweiten Teil unseres Rundgangs geht es hier.

[Teil 1Teil 2Teil 3]

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Sagt mal, ihr seid doch das “Kameramann” Magazin und seid online vertreten, wäre da nicht eine Videoberichterstattung von solchen Events etwas?

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