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IBMs KI Watson wurde mit 100 Trailern gefüttert

Künstliche Intelligenz schneidet Trailer über künstliche Intelligenz

SCREENSHOT_TRAILER

Es klingt wie Science-Fiction. Gut, es ist auch Science-Fiction. Es geht um den Film “Das Morgan-Projekt” von Luke Scott, Sohn von niemand Geringerem als Ridley Scott. Darin wird eine Agentin zu einem entlegenen Ort geschickt, an dem ein schrecklicher Unfall passiert zu sein scheint. Soviel Spoiler sei erlaubt: Es geht um ein Künstliche Intelligenz, kurz KI. Als Marketing-Gag hat 20th Century Fox jetzt IBMs KI namens Watson den Trailer zu “Morgan”, so der Originaltitel schneiden lassen.

Die KI wurde mit 100 Trailern aus den Genres Horror und Thriller gefüttert. Daraus lernte sie, wie ein Horror-Thriller funktioniert. Jeder dieser Trailer wurde in “Momente” aufgesplittet. Dann  führte Watson drei Schritte der Analyse durch. Die visuelle Analyse, identifzierte Menschen, Objekte und die Umgebung. Jeder Clip wurde so mit einer von 24 Emotionen und mit verschiedenen Lables  aus einer Datenbank von 22.000 Szenen-Kategoriene, wie “eerie”, “frightening” oder “loving” getaggt. Bei der auditiven Analyse wurde untermalende Musik und Stimmen-Modulation analysiert. Die Zusammensetzung jeder Szene wurde als drittes untersucht. Hier lernte die KI, über die Motive der Shots, die Kadrierung und die Beleuchtung von Filmen dieses Genres.

Mit statistischen Methoden wurden auch die drei Felder unter einander in Relation gebracht. Dann startete der Test. Watson bekam den Film “Das Morgan-Projekt” zu “sehen”. Es entschied sich für 10 Momente, die es am besten geeignet für einen Trailer empfand. Für diese Auswahl brauchte das System rund 24 Stunden.

Im IBM-Blog auf asmarterplanet.com erläutert Projektleiter John R. Smith: “Unser System konnte die Momente auswählen, aber es ist kein Editor. Wir arbeiteten mit einem IBM-Filmemacher zusammen, um die Momente zu arrangieren und in einem verständlichen Trailer zu montieren. Seine Arbeit sieht man in den eingefügten Title Cards, der unterlegten Musik und der Reihenfolge der Momente.”

Zusammengefasst kann man also sagen, die teilweise wochenlange Vorarbeit für einen Trailer kann das System, gesetzt den Fall, es ist sehr gut programmiert, verkürzen. Ob das mit jedem Genre funktioniert, sei dahin gestellt. Gerade das Thriller-Genre spielt ja oft mit ähnlich wiederkehrenden Versatzstücken. Das Ergebnis plus ein wenig Making-Of-Geplänkel können Sie unten begutachten. Der Film soll am 1. Dezember 2016 in den Kinos anlaufen.

Was der Bundesverband Filmschnitt dazu sagt, ist übrigens bisher nicht bekannt.

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