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"Cameraperson": Dokumentation über Dokumentar-Kameraarbeit

DOK.fest München: ARRI Amira Award für Kirsten Johnson

Am 14. Mai 2017 ging das DOK.fest in München zu Ende. Insgesamt wurden hier 157 Filme aus 45 Ländern gezeigt. Unter anderem wurde auch der Dokumentarfilm “Cameraperson” von Dokumentar-Kamerafrau Kirsten Johnson wurde mit dem ARRI Amira Award ausgezeichnet. Der Film beleuchtet die Arbeit, die Kameraleute bei Dokumentationen und Dokumentarfilmen leisten.

Kamerafrau Kirsten Johnson bei den Dreharbeiten.
Kamerafrau Kirsten Johnson bei eigenen Dreharbeiten. (Bild: Foto: DOK.fest München)

Johnson greift bei dem Film auf ihre Erfahrungen aus 25 Jahren Dokumentarfilmen zurück. Ihre Dreharbeiten führten sie in Länder wie Bosnien, Nigeria, Uganda, Afghanistan, Ägypten und die USA. “Cameraperson” zeigt dabei, ähnlich wie ein Making-Of, auch die Aufnahmen, die in den eigentlichen Dokumentarfilmen nicht zu sehen waren. So wird zum Beispiel die Interaktion des Filmteams mit den Personen aus der jeweiligen Region gezeigt. So wird klar, wie groß auch der Anteil der Kameraleute an einem solchen Filmprojekt ist.

Ein Auszug aus der Jurybegründung: Kirsten Johnson lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer in ihrem Film erfahren, wie wunderschön und lebendig, aber gleichzeitig auch unerträglich gewaltsam und ambivalent die Kameraarbeit für Dokumentarfilme sein kann. Ihr Film begibt sich auf einen klugen, persönlich essayistischen Diskurs über das Spannungs­verhältnis und die vielfältigen Facetten der Beziehung zwischen der Person hinter der Kamera und der Welt vor der Kamera. Dabei gelingen ihr Bilder und Szenen von großer Nähe und Poesie. Im Zentrum ihres Interesses steht das Zeugnis der Entstehung dieser Bilder, mit all den Widrigkeiten, Ambivalenzen und dokumentarischen Geschenken, die für das Publikum gemeinhin so nicht sichtbar werden.”

Der Award wird von ARRI gestiftet und ist mit 5.000 Euro dotiert. Er ist dieses Jahr zum zweiten Mal verliehen worden.

Die weiteren Preisträger des DOK.fest in München im Überblick:

  • Victor Main Competition: “Nowehre to Hide” von Zaradasht Ahmed
  • Victor DOK.deutsch: “Bruder Jakob” von Elí Roland Sachs
  • Victor DOK.horizonte: “Motherland” von Ramona S. Diaz
  • FFF-Förderpreis Dokumentarfilm: “Salicelle Rap” von Carmen Té
  • Kinokino Publikumspreis: “Miss Kiet’s Children” von Petra Lataster-Czisch und Peter Lataster
  • Megaherz Student Award: “Per Song” von Shuchang Xie
  • Pitch Award des Hauses des Dokumentarfilms: “Awalatje – die Hebammen” von Sarah NoaBozenhardt

In diesem Jahr konnte das DOK.fest in München mit knapp 43.000 Besuchern einen neuen Rekord aufstellen. Damit hat sich die Besucherzahl in den letzten sechs Jahren fast vervierfacht.

“Wir haben viel Lob für unser Filmprogramm bekommen, sowohl von den Zuschauern als auch von den Filmemachern und Branchengästen”, sagt Festivalleiter Daniel Sponsel. “Besonders freue ich mich über die Interdisziplinarität des Festivals: Wir waren in der Bayerischen Staatsoper zu Gast, in den Kammerspielen und dem Volkstheater, im NS-Dokumentationszentrum und im Literaturhaus. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir die Wahrnehmung des Dokumentarfilms in der Kunst- und Kulturszene auf ein ganz neues Level gehoben. Der Dokumentarfilm ist in der Hochkultur angekommen –  das hat das DOK.fest München bewiesen.”

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