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34. Torino Filmfestival

Christopher Doyle in Turin ausgezeichnet

Der in Australien geborene und vorwiegend in Hong Kong lebende DoP Christopher Doyle erhielt am 21. November im Rahmen der 34. Ausgabe des Torino Filmfestivals (TFF) den Gran Premio Torino.

Christopher Doyle verneigt sich vor der Direktorin des Torino Filmfestivals Emanuela Martini.
Christopher Doyle verneigt sich vor der Direktorin des Torino Filmfestivals Emanuela Martini, als diese ihm gerade den Gran Premio Torino überreichen will. Überhaupt war Doyle in bester Laune und wartete auf der Preisverleihung gleich mehrmals mit komödiantischen Einlangen wie dieser auf. Das Publkum fühlte sich bestens amüsiert. (Bild: Foto: IED, Enrica Disderi)

Mit dem 2009 ins Leben gerufenen Preis werden Filmschaffende geehrt, die sich in herausragender Weise um die Erneuerung der Filmsprache und die Einführung und Verbreitung innovativer ästhetischer Trends im modernen Kino verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten u. a. Regisseure wie Emir Kusturica, John Boorman, Aki Kaurismäki, Ken Loach und Ettore Scola, aber auch die von Francis Ford Coppola und George Lucas gegründete Produktionsfirma American Zoetrope.

Mit Doyle, der mit seiner anarchischen, sich keiner Schule verpflichtenden Kameraarbeit wie kein anderer die später auch in anderen Weltregionen kopierte neue Welle des asiatischen Films geprägt hat, wurde erstmals ein Kameramann mit dem renommierten Preis des nach Venedig zweitgrößten italienischen Filmfestivals ausgezeichnet. Weltruhm erlangte der perfekt Kantonesisch und Mandarin sprechende Doyle, der von sich selbst behauptet, ein „Chinese mit einer Hautkrankheit“ zu sein, vor allem durch seine betörenden Bildkompositionen in den Werken von Wong Kar-Wei, die zu regelrechten Ikonen des modernen Films wurden.

"Wir machen Filme wie eine Mutter Essen für ihre Kinder zubereitet", sagte Doyle auf der Preisverleihung in Turin. Links neben ihm TFF-Direktorin Emanuela Martini.
“Wir machen Filme wie eine Mutter Essen für ihre Kinder zubereitet”, sagte Doyle auf der Preisverleihung in Turin. Links neben ihm TFF-Direktorin Emanuela Martini. (Bild: Foto: IED, Enrica Disderi)

Im Anschluss an die Preisverleihung, auf der Doyle das Publikum mit seinen humoristischen Anekdoten prächtig amüsierte, wurden Saw Tiong Guans in Anlehnung an Doyles chinesischem Namen Du Ke Fung („Wie der Wind“) Portraitfilm Wind (Malaysia 2016) und Philip Youngs von Doyle ins Bild gesetzter Spielfilm Port of Call (Hong Kong 2015, 126 min.) gezeigt.

Das Torino Filmfestival, das vom 18.-26. November 2016 stattfand, gilt als eines der weltweit wichtigsten Präsentationsforen des internationalen jungen Films. Allein 46 der insgesamt 213 Filme des offiziellen Programms waren Erstlings- oder Zweitlings-Spielfilme. Präsident der Jury des dieses Jahr 15 Filme umfassenden internationalen Wettbewerbs (Torino 34) war mit Ed Lachman (ASC) eine weitere Lichtgestalt der internationalen Kamerakunst.

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